
Zur Stadtgeschichte von Mölln
Die Dauerausstellung im stadtgeschichtlichen Teil möchte den Besuchern einen Überblick über die wesentlichen Aspekte der Stadtgeschichte Möllns geben.
Im Eingangsbereich vermittelt ein Modell der Stadt Mölln eine erste Anschauung über die Stadtentwicklung bis ca. 1750.
Mölln war zum damaligen Zeitpunkt eine kleine Stadt im Zentrum des Herzogtums Lauenburg, das bis 1816 Teil des Königreichs Hannover war.
Überraschend sind die vielen Details der damals noch vorhandenen Stadtbefestigung, die darauf hinweisen, dass Mölln einmal eine Festungsstadt an wichtigen Handelswegen Nordeuropas gewesen ist.
Mit der Entwicklung der Waffentechnik wurden die Verteidigungsbauten unwirksam und im 18. und frühen 19. Jahrhundert bis auf geringe erhaltene Reste abgebrochen.
Glücklicherweise ist ein großer Teil des auf dem Modell gezeigten Hausbestandes erhalten geblieben; die in den 1980er Jahren beginnende umfangreiche Stadtsanierung konnte viele Gebäude in ihrem historischen Wert erkennen und vor dem Verfall retten ...
Kleinhandel und Handwerk bestimmten in der vorindustriellen Zeit den Alltag der Stadtbewohner; die Auflösung der Zünfte, in Norddeutschland Ämter genannt, fällt in die Gründungszeit des Möllner Museums.
Diesem glücklichen Umstand verdankt das Möllner Museum eine Sammlung wichtiger Zeugnisse des zünftig organisierten Handwerks, die in ihrer Vielfältigkeit bemerkenswert sind. Fast könnte man sagen, dass die Funktion von Handy und Notebook im späten 18. Jahrhundert durch die gezeigten Objekte vorweggenommen wurde ...
Ein Teil einer rekonstruierten Wohneinrichtung einer Breitenfelder Kate aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts soll auf die enge Beziehung zwischen der Stadt Mölln und ihrem Umland hinweisen – Mölln profitierte sicherlich auch von seiner Bedeutung als Marktort. Mölln war aber auch Gerichtsort für die mehr oder weniger schlimmen Verfehlungen seiner Bewohner.